
Zoom
Zoom wurde mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie 2020 über Nacht beliebt. Dabei verzeichnete der Dienst einen Anstieg der täglichen Teilnehmer*innen von 10 Millionen auf über 300 Millionen innerhalb weniger Monate. Zoom wurde dank der hohen Videoqualität, der Möglichkeit, Calls aufzunehmen und der einfachen Nutzung für all die Menschen schnell die Lieblingsanwendung für Videocalls, die plötzlich von zu Hause arbeiten und lernen mussten und sich online mit Freund*innen treffen wollten. Aber mit diesem rapiden Wachstum kamen auch einige Schwierigkeiten. Wie beispielsweise ein Phänomen namens „Zoombombing“, bei dem Fremde, oft mit bösen Absichten, Videocalls beitraten und Probleme verursachten. Vollständige Offenlegung: Wir bei Mozilla nutzen Zoom und haben eng mit dem Unternehmen daran gearbeitet, die Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen für uns zu optimieren.
Was könnte passieren, wenn etwas schiefgeht?
Die Datenschutz- und Sicherheitsprobleme von Zoom seit 2020 sind gut dokumentiert: Es wurde verheimlicht, dass der Dienst nicht zu 100 % Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist, Sicherheitsrisiken wurden nicht offengelegt, Hasstiraden und Missbrauch, die über Zoombombs bei Zoom verbreitet wurden, der Verkauf von über 500.000 Nutzerdaten im Darkweb, eine Klage, weil Zoom es Facebook angeblich erlaubte, die personenbezogenen Daten seiner Nutzer*innen „abzuhören“. Die Liste mit Verfehlungen und Schwachstellen ist lang. Hat Zoom sich verbessert? Das Unternehmen hat sich zu seinen Fehlern bekannt und scheint ehrlich daran interessiert zu sein, sie zu beheben (zumindest überwiegend). Seit Juli 2021 befindet sich die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in der Testphase. Da sie einige Funktionen deaktiviert, empfiehlt Zoom, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nur für Meetings zu nutzen, für die zusätzliche Sicherheit nötig ist. Zoom sagt auch, dass es keine personenbezogenen Daten verkauft. Allerdings teilt das Unternehmen personenbezogene Daten zu Werbe- und anderen Zwecken mit Dritten. Diese Art, Daten zu teilen, ist bei vielen der anderen Videocall-Apps, die wir uns angesehen haben, Gang und Gäbe (wie z. B. Microsoft Teams und Cisco Webex). Insgesamt ist Zoom eine passable Videocall-App. Wir hoffen trotzdem, dass das Unternehmen weiter daran arbeiten wird, den Datenschutz und die Sicherheit zu verbessern – vor allem im Hinblick auf seine zahlreichen und sehr öffentlichen Fehltritte.
Kann es mich ausspionieren?
Kamera
Gerät: Nicht verfügbar
App: Ja
Mikrofon
Gerät: Nicht verfügbar
App: Ja
Verfolgt den Standort
Gerät: Nicht verfügbar
App: Nein
Was kann zur Registrierung verwendet werden?
E-Mail-Adresse
Ja
Telefonnummer
Nein
Drittanbieter-Konto
Nicht verfügbar
Die Anmeldung über Facebook ist optional wählbar.
Welche Daten sammelt das Unternehmen?
Persönliche
Kontoinformationen (darunter Kontakt- und Rechnungsdaten), Profil- und Teilnahmeinformationen (Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer), Informationen über die Registrierung (Name, Kontaktinformationen) und möglicherweise Gesichtsdaten.
Körperbezogen
Zu den gesammelten Daten zählen möglicherweise Stimm- und Bildaufnahmen (abhängig von den Einstellungen des Kontoinhabers, den Geräteeinstellungen und was Sie auf Zoom Products tun).
Soziale
Kontakte und Kalenderintegration, Inhalt und Kontext von Meetings, darunter Audio, Video, In-Meeting-Messages, Inhalte von Chat-Nachrichten, Mitschriften, schriftliches Feedback, Antworten auf Umfragen und Q&As und Dateien sowie verwandte Kontexte wie Einladungsspezifikationen, Name des Meetings oder Chats oder Tagesordnungspunkte des Meetings.
Wie nutzt das Unternehmen die Daten?
Wie können Sie Ihre Daten kontrollieren?
Wie ist das Unternehmen in der Vergangenheit mit den Daten über seine Verbraucher umgegangen?
Im April 2020 wurden die Daten für über 500.000 Zoom-Konten im Darkweb entdeckt. Im Juli 2021 stimmte Zoom zu, eine Sammelklage zum Datenschutz in den USA durch Zahlungen in Höhe von 85 Millionen US-Dollar beizulegen. In der Klage wurde behauptet, dass Zoom die Privatsphäre von Millionen von Nutzern verletzte, indem es persönliche Daten mit Facebook, Google und LinkedIn teilte. Zoom bestritt jegliches Fehlverhalten, erklärte sich jedoch bereit, seine Sicherheitspraktiken zu verbessern.
Kann dieses Produkt offline genutzt werden?
Benutzerfreundliche Informationen zum Datenschutz?
Nach Juni 2021 aktualisierte Zoom seine Datenschutzrichtlinie, um die Sprache und die Navigation zu vereinfachen. Die neue Datenschutzrichtlinie folgt einem Frage-und-Antwort-Prinzip mit Links zu wichtigen Punkten, wie etwa die Rechte zur Datenspeicherung, Verarbeitung von Daten minderjähriger Nutzer*innen, Kontaktinformationen, regionalen Vorschriften usw.
Links zu Datenschutzinformationen
Erfüllt dieses Produkt unsere Mindestsicherheitsstandards?
Verschlüsselung
Seit 2021 befindet sich die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in der technischen Prüfungsphase und deaktiviert mehrere andere Funktionen. Zoom empfiehlt, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nur für Meetings zu verwenden, für die zusätzliche Sicherheit nötig ist.
Sicheres Passwort
Für die Anmeldung bei Zoom ist ein starkes Passwort nötig. Für zusätzliche Sicherheit können auch Zoom-Meetings durch ein Passwort geschützt werden.
Sicherheits-Updates
Updates und Fehlerbehebungen werden mehrmals im Monat veröffentlicht.
Umgang mit Schwachstellen
Zoom verfügt über ein Programm, um Sicherheitslücken zu handhaben.
Datenschutzrichtlinie
Die Datenschutzrichtlinie ist einfach zugänglich und folgt einem Frage-und-Antwort-Prinzip
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