WhatsApp ist mit rund 2 Milliarden Nutzer*innen weltweit eine der beliebtesten Messaging-Apps. Sowohl Textnachrichten als auch Anrufe werden Ende-zu-Ende-verschlüsselt, was für den Datenschutz sehr gut ist. Gleichzeitig gehört WhatsApp zu Facebook und teilt Daten zu bestimmten Zwecken mit Facebook, was für den Datenschutz eher nicht gut ist. Videocalls können zwischen zwei Nutzer*innen oder bis zu acht Nutzer*innen gleichzeitig genutzt werden. Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass WhatsApp in der Vergangenheit ein großes Problem mit Fehlinformationen hatte. Und Fehlinformationen sind echt mies.
Was könnte passieren, wenn etwas schiefgeht?
Anfang 2021 verursachte das Facebook-Tochterunternehmen WhatsApp einen großen Wirbel, als es sich über Apples App Store Datenschutz-Labels beschwerte, die sämtliche Daten sichtbar machten, die eine App mit Ihnen verknüpft. Das war für WhatsApp nicht sehr vorteilhaft, insbesondere weil Apple dieselben Informationen auch für die eigene Messenger-App veröffentlichte. Anschließend aktualisierte WhatsApp seine Datenschutzrichtlinie auf eine Weise, die viele Nutzer*innen, ob berechtigt oder nicht, verunsicherte und dazu führte, dass viele auf andere Apps wie Telegram und Signal umstiegen. Kurz darauf ordnete Irland eine Strafzahlung in Rekordhöhe von 266 Mio. USD an, weil WhatsApp angeblich nicht transparent genug angibt, wie es Daten mit Facebook teilt. Was stimmt denn nun eigentlich? Ist WhatsApp schlecht für den Datenschutz? Aus technischer Sicht betrachtet: Nein, nicht wirklich. WhatsApp nutzt eine sehr starke End-to-End-Verschlüsselung für sämtliche Textnachrichten, Chats und Videocalls. Das ist super! Das Unternehmen kann Ihre Nachrichten oder Anrufe nicht einsehen. Andererseits gehört WhatsApp zu Facebook – einem Unternehmen, dass einen schlechten Ruf hat und nachgewiesenermaßen eine große Menge an Daten sammelt, auf fragwürdige und vielleicht sogar unethische Art und Weise. Das heißt, dass viele Metadaten, wie etwa die Kaufhistorie, Standort, Geräte-ID und mehr, gesammelt und mit Unternehmen geteilt werden können, die auf WhatsApp Werbung schalten. Für Menschen, die eine Messenger-App mit solidem Datenschutz nutzen möchten, gibt es viele bessere Optionen, z. B. Signal oder Threema. Von Textnachrichten abgesehen ist WhatsApp für die Verbreitung von Fehlinformationen bekannt. 2020 wurde WhatsApp zu einer der größten Quellen für Fehlinformationen über das Coronavirus und wurde dafür von führenden Politikern namentlich genannt. WhatsApp versuchte, dieser Flut an Fehlinformationen entgegenzuwirken und beschränkte, wie oft Nutzer*innen Inhalte an fünf Chats gleichzeitig weiterleiten konnten, die viel auf diese Weise verbreitet wurden. Fehlinformationen sind heute ein Problem, dessen sich jede:r bewusst sein und dem jede:r entgegenwirken sollte.
Kann es mich ausspionieren?
Kamera
Gerät: Nicht verfügbar
App: Ja
Mikrofon
Gerät: Nicht verfügbar
App: Ja
Verfolgt den Standort
Gerät: Nicht verfügbar
App: Ja
Was kann zur Registrierung verwendet werden?
E-Mail-Adresse
Nein
Telefonnummer
Ja
Drittanbieter-Konto
Nein
Welche Daten sammelt das Unternehmen?
Persönliche
Profilname nach Wahl des:der Nutzer:in, Telefonnummer
Körperbezogen
Soziale
Metadaten, darunter Kontakte, Informationen über Ihre Aktivitäten, darunter wie Sie die Dienste nutzen, Ihre Einstellungen für die Dienste, wie Sie mit anderen interagieren, die die Dienste nutzen (darunter auch, wann Sie mit einem Unternehmen in Kontakt treten) und die Zeit, Häufigkeit und Dauer Ihrer Aktivitäten und Interaktionen.
Wie nutzt das Unternehmen die Daten?
Wie können Sie Ihre Daten kontrollieren?
Wie ist das Unternehmen in der Vergangenheit mit den Daten über seine Verbraucher umgegangen?
Im Mai 2019 gab WhatsApp einen Sicherheitsdurchbruch im Zusammenhang mit einer Aufsichtsbehörde bekannt. Zu der Anzahl der betroffenen Nutzer*innen wurden keine Angaben gemacht. 2017 verließen Mitgründer von WhatsApp das Unternehmen. Einer von ihnen, Brian Acton, sagte: „Ich habe die Daten meiner Nutzer*innen für einen größeren Nutzen verkauft. Ich habe eine Entscheidung getroffen und bin einen Kompromiss eingegangen. Damit lebe ich jeden Tag.“
Kann dieses Produkt offline genutzt werden?
Benutzerfreundliche Informationen zum Datenschutz?
Im Mai 2021 stand WhatsApp im Zentrum einer Kontroverse um die Datenschutzrichtlinie des Unternehmens. Die größte Änderung bezog sich auf das Teilen von Daten, darunter Informationen über die Kommunikation mit Unternehmen mit anderen Unternehmen der Facebook Group. Viele Nutzer*innen, denen der Schutz ihrer Daten wichtig war, dachten, dass ALLE Daten über ihre Kommunikation mit Facebook geteilt werden würden, was nicht zutrifft. Man kann ihnen dieses Missverständnis allerdings nicht übel nehmen, denn WhatsApps Datenschutzrichtlinie zählt nicht zu den leicht verständlichen. WhatsApp bombardiert Nutzer*innen seit Monaten hartnäckig mit Pop-up-Notifications um sie dazu zu zwingen, die neuen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien anzunehmen. Uns fiel es genau so schwer wie Millionen von WhatsApp Nutzer*innen, die Änderungen an der Datenschutzrichtlinie und den Nutzungsbedingungen zu verstehen. Wir gehen also davon aus, dass sie absichtlich verwirrend sind. Nur zu welchem Zweck ist noch unklar.
Links zu Datenschutzinformationen
Erfüllt dieses Produkt unsere Mindestsicherheitsstandards?
Verschlüsselung
Sämtliche Nachrichten und Anrufe sind durch End-to-End-Verschlüsselung geschützt. Allerdings werden Metadaten nicht verschlüsselt und innerhalb der Facebook Group geteilt.
Sicheres Passwort
Für die Teilnahme an Calls wird kein Passwort benötigt. WhatsApp bietet Nutzer*innen die Option, für zusätzliche Sicherheit Fingerabdrücke oder Face-ID einzurichten. Diese Funktion ist allerdings nicht automatisch eingeschaltet und nur für iPhones erhältlich.
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Umgang mit Schwachstellen
Facebook hat ein Bug-Bounty-Programm für Sicherheitslücken
Datenschutzrichtlinie
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