Discord

Discord

Überprüft am: 8. September 2021

|
|

Mozillas Meinung

|
Abstimmungsergebnis: Sehr unheimlich

Discord ist eher eine Community mit Videocall-Funktion als eine App für Videocalls. Anfangs war Discord ein Treffpunkt für Gamer, die dort chatten und sich austauschen konnten … mittlerweile gibt es für die über 150 Mio. Nutzer*innen aber auch Buchklubs, Tanzkurse, Lerngruppen, Gruppen zu Themen wie Anime, Musik und mehr. Dabei gibt es bei Discord Text- und Sprachnachrichtenfunktionen sowie die Möglichkeit für Videocalls. Erhältlich ist die App für Android und iOS sowie als Download für Mac, Windows und Linux. Nutzer*innen können sich auch über Ihren Browser einloggen. Discord hatte Probleme mit toxischen und für Nutzer*innen schädlichen Inhalten, darunter Belästigung, Menschenhandel und andere Online-Straftaten. Falls Ihre Kinder die Plattform nutzen (was sie wahrscheinlich tun), lohnt es sich also, ein Auge darauf zu haben.

Was könnte passieren, wenn etwas schiefgeht?

Noch letztes Jahr konnten wir feststellen, dass es für eine Anmeldung bei Discord kein starkes Passwort braucht. Nachdem wir dazu unsere Erkenntnisse veröffentlicht hatten, änderte Discord sofort den Login-Prozess, sodass ein starkes Passwort jetzt nötig ist. Yay! Wir finden Unternehmen toll, die positive Veränderungen vorantreiben. Discord sammelt ziemlich viele Daten über Nutzer*innen und sagt, dass diese mit Dritten geteilt werden können. Allerdings werden diese Daten laut Discord nicht verkauft, da das Geschäftsmodell auf Abonnements für Premiumdienste basiert und nicht darauf, Daten für Werbung zu verkaufen. Uns beunruhigt allerdings, dass die Datenschutzrichtlinie in Bezug darauf sehr vage formuliert ist. Zwar scheint es, dass Discord keine Nutzer*innendaten verkauft, diese aber mit Dritten teilt, ohne dabei einen genauen Zweck anzugeben. Dazu sagte uns Discord, dass die Datenschutzrichtlinie aktualisiert werden soll, damit Nutzer*innen sie einfacher verstehen können, was wir positiv finden. Was uns zu guter Letzt aber doch beunruhigt, sind die Vorfälle toxischer Communitys und Malware, die es bei Discord immer wieder gab. Nutzer*innen haben von Belästigung, Missbrauch und sexueller Belästigung berichtet. Wer bei Discord nicht vorsichtig ist, läuft Gefahr, aus Versehen über einen Pornoring zu stolpern, sich Hasstiraden anhören zu müssen oder von misogynen Gamern beschimpft zu werden. Das Unternehmen hat kürzlich ein Start-up gekauft, das eine KI-getriebene Software für die Aufdeckung und Entfernung von Online-Belästigungen entwickelt hat, was ein erster Schritt in die richtige Richtung ist. Allerdings ist der Erfolg einer solchen Software zweifelhaft, wenn man sich andere Beispiele aus jüngster Vergangenheit anschaut. Es bleibt also abzuwarten!

  • mobile

Kann es mich ausspionieren? Information

Kamera

Gerät: Nicht verfügbar

App: Ja

Mikrofon

Gerät: Nicht verfügbar

App: Ja

Verfolgt den Standort

Gerät: Nicht verfügbar

App: Ja

Was kann zur Registrierung verwendet werden?

Welche Daten sammelt das Unternehmen?

Wie nutzt das Unternehmen die Daten?

Discord gibt an, mit dem Verkauf von Informationen kein Geld zu machen. Gleichzeitig wird nicht klar formuliert, wie Daten gehandhabt werden. Einer der vielen verwirrenden Sätze der Datenschutzrichtlinie ist: „Wir können auch zusammengefasste oder nicht persönlich identifizierbare Informationen an unsere Partner oder andere für Geschäftszwecke weitergeben.“ Discord teilt Daten mit Dritten, darunter Dienstleister wie Google, Stripe und Paypal. Das Unternehmen teilte uns außerdem mit, dass es an der Überarbeitung der Datenschutzrichtlinie arbeitet, um sie für Nutzer*innen einfacher verständlich zu machen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, und wir hoffen, dass einige unserer Fragen zu der aktuellen Datenschutzrichtlinie in der Überarbeitung aufgegriffen und angegangen werden.

Wie können Sie Ihre Daten kontrollieren?

Discord gibt an, dass Nutzer*innen alle jemals verschickten Nachrichten löschen können. Sobald eine Nachricht gelöscht wird, wird sie auch unwiderruflich von den Servern des Unternehmens entfernt. Wird ein Kanal, ein Server oder ein Nutzerkonto gelöscht, werden automatisch sämtliche personenbezogenen Daten gelöscht. Wir finden allerdings, dass der Abschnitt über Datenhaltung ein wunderbares Beispiel dafür ist, wie eine Datenschutzrichtlinie unspezifisch und verwirrend formuliert sein kann. Dabei beziehen wir uns auf folgenden Abschnitt: ‚Wir bewahren personenbezogene Daten im Allgemeinen so lange auf, wie sie für die hier genannten Zwecke relevant sind. Um personenbezogene Daten zu vernichten, können wir sie anonymisieren, löschen oder andere geeignete Maßnahmen ergreifen. Daten können in Kopien, die für Sicherungs- und Geschäftskontinuitätszwecke erstellt wurden, für eine zusätzliche Zeit aufbewahrt werden.‘ Das mag zwar eine für Datenschutzrichtlinien angemessene Sprache sein, allerdings stellen wir uns Fragen wie: Welche Zwecke sind relevant? Wie ist die Anonymisierung von Daten mit der Vernichtung von Daten gleichzusetzen? Außerdem scheint der letzte Satz die beiden vorangehenden zu negieren. Wir jedenfalls verstehen das nicht.

Wie ist das Unternehmen in der Vergangenheit mit den Daten über seine Verbraucher umgegangen?

Verbesserungsbedürftig

Im Juni 2020 wurde Discord als eine gute Adresse für alle geoutet, die Konten stehlen möchten. Außerdem gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Hasstiraden, Missbrauch und toxischen Verhaltensweisen auf der Plattform. Das Unternehmen sagt, dass die Prozesse zum Melden solcher Vorfälle gerade überarbeitet werden, um sie einfacher zu gestalten. Hoffentlich wird das dazu beitragen, dass Nutzer*innen und ihre Daten künftig besser geschützt werden.

Kann dieses Produkt offline genutzt werden?

Nicht verfügbar

Benutzerfreundliche Informationen zum Datenschutz?

Nein

Die Richtlinie ist kurz und vage.

Links zu Datenschutzinformationen

Erfüllt dieses Produkt unsere Mindestsicherheitsstandards? Information

Ja

Verschlüsselung

Ja

Discord verschlüsselt Daten bei der Übertragung und bei Speicherung.

Sicheres Passwort

Ja

Ein starkes Passwort ist erforderlich.

Sicherheits-Updates

Ja

Discord veröffentlicht regelmäßig nach Bedarf Sicherheits-Updates.

Umgang mit Schwachstellen

Ja

https://discord.com/security

Datenschutzrichtlinie

Ja

Verwendet das Produkt KI? Information

Ja

Discord erlaubt KI-Chatbots. Discord hat kürzlich Sentropy gekauft, ein Start-up-Unternehmen, das KI-getriebene Software für die Aufdeckung und Entfernung von Online-Belästigung entwickelt.

Ist diese KI nicht vertrauenswürdig?

Nicht zu bestimmen

Welche Entscheidungen trifft die KI über Sie oder für Sie?

Gibt das Unternehmen transparent an, wie die KI funktioniert?

Nein

Hat der Benutzer die Kontrolle über die KI-Funktionen?

Nicht zu bestimmen

*Datenschutz nicht inbegriffen

Tauchen Sie tiefer ein

  • Parents' Ultimate Guide to Discord
    Common Sense Media Link wird in einem neuen Tab geöffnet
  • Discord privacy tips that you should use in 2020
    Cyber News Link wird in einem neuen Tab geöffnet
  • Hackers have turned Discord into an account stealer - here's what you need to know
    TechRadar Link wird in einem neuen Tab geöffnet
  • Discord has won over gamers. Now it wants everybody else
    Financial Times Link wird in einem neuen Tab geöffnet
  • Why Does Discord Not Use Ads? And Why Is Microsoft Interested? We Asked Discord's CEO
    NPR Link wird in einem neuen Tab geöffnet
  • Hackers Are Exploiting Discord and Slack Links to Serve Up Malware
    Wired Link wird in einem neuen Tab geöffnet
  • How to upgrade Discord security
    Kaspersky Lab Link wird in einem neuen Tab geöffnet
  • Inside Discord’s Security Overhaul
    OneZero on Medium Link wird in einem neuen Tab geöffnet

Kommentare

Möchten Sie einen Kommentar loswerden? Schreiben Sie uns.