Ursprünglich veröffentlicht: 3. April 2020. Überarbeitet: 26. Januar 2021.

Am 8. April 2020 kündigte Zoom ein Update an, das einen Sicherheits-Button in der Toolbar des Hosts umfasst, der drei unserer Empfehlungen unten leichter umsetzbar machen dürfte. Um diese neue Toolbar nutzen zu können, müssen Sie die neuste Version des Zoom Client installieren. Wir haben im Folgenden diesbezüglich ein paar Updates vorgenommen.


Nach zehn Monaten in einer globalen Pandemie kennen viele von uns Zoom ziemlich gut. Aber ganz gleich, ob Sie jede Woche dutzende Zoom-Meetings haben oder nur ab und zu mit Freunden welche abhalten: Wahrscheinlich wäre es für uns alle gut, sich unsere Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen genauer anzusehen.


Seit letztem Jahr nutzen Millionen von Menschen Zoom für die Arbeit, den Sport oder Treffen mit Freunden, dabei war die Plattform ursprünglich für Unternehmen gedacht. Das hatte zur Folge, dass der Datenschutz und die Sicherheit von Zoom in Frage gestellt wurden. Forscher entdeckten einige Probleme und Mängel in Bezug auf den Datenschutz, aber Zoom ging schnell darauf ein und konnte sie beheben.

Während einige Bedenken sich auf Schwachstellen der Plattform beziehen, hängen andere mit den Einstellungen des Hosts oder der Teilnehmer zusammen. Hier also einige Dinge, die Sie unternehmen können – sowohl als Host als auch als Teilnehmer –, um Ihre und die Daten anderer zu schützen.


Tipps für Hosts von Zoom Meetings:

Nutzen Sie Ihr Konto mit der neusten Version von Zoom

Melden Sie sich an und holen Sie sich die aktuellste Version des Zoom-Client oder der App. So wird sichergestellt, dass Sie Meetings auf Einladung beitreten können und Ihr System die neusten Sicherheits-Patches hat. Sie können auch eine Browser-Version von Zoom verwenden, allerdings fehlen dort einige Features, sodass nicht alle unserer Tipps funktionieren.

Passwortschutz verwenden

Sie können Ihre Meetings durch ein Passwort schützen und so verhindern, dass jemand Ihre Besprechungs-ID errät und ungebeten Ihrem Meeting beitritt. Kostenlose (Basic) und bezahlte (Pro) Lizenzen sind nun immer passwortgeschützt. Für die Ausbildung lizenzierte Konten, die Teil des K-12-Programms von Zoom sind, können den Passwortschutz nicht ausschalten.

  • Bei der Nutzung eines kostenlosen Kontos müssen Sie eine der folgenden Sicherheitsoptionen wählen: ein Kennwort, Warteraum oder die Option, dass nur authentifizierte Nutzer an Meetings teilnehmen können. Ist keine dieser Optionen eingeschaltet, sichert Zoom alle Meetings automatisch mit dem Warteraum.

Bestimmen Sie, wann ein Teilnehmer einem Meeting beitreten darf

Für kostenlose (Basic), bezahlte (Pro) und Zoom Konten für Bildung ist die Warteraumfunktion grundsätzlich eingeschaltet. Außerdem können Sie jetzt auch nach Beginn des Meetings einen Warteraum einrichten – einfach über die Toolbar auf das Sicherheitssymbol gehen, um zur Einstellung zu gelangen. Außerdem können Sie als Host das Meeting ganz einfach über das Sicherheitssymbol in der Toolbar schließen.

Schützen Sie Ihre persönliche Besprechungs-ID

Nutzen Sie für größere öffentliche Events nicht Ihre persönliche Besprechungs-ID. So stellen Sie sicher, dass niemand Ihren persönlichen Raum einfach so betritt. Generieren Sie stattdessen eine einzigartige Besprechungs-ID, indem Sie das Meeting eintragen. Und so geht's:

So generieren Sie eine zufällige Zoom-Meeting-ID

Schließen Sie nicht eingeladene Teilnehmer aus

Teilen Sie keine Zoom-Meeting-Einladungen oder Meeting-IDs in den sozialen Medien oder mit jemandem, den Sie nicht dabei haben wollen. Für noch mehr Sicherheit und im Fall, dass Sie kein Passwort für Ihr Event festgelegt haben, können Sie das „Meeting schließen“-Feature unter dem Pop-up-Kästchen der Teilnehmer nutzen und so verhindern, dass jemand beitritt, wenn alle erwarteten Teilnehmer im Meeting sind. Allerdings kann auch jemand, der aus irgendwelchen Gründen das Meeting kurzzeitig verlassen muss oder dessen Internetverbindung unterbrochen wurde, dem Meeting nicht wieder beitreten, bevor der Sicherheitsriegel entfernt wurde.

Als Host sollten Sie sich bei Live-Meetings mit der „Zoom Sicherheit“-Schaltfläche bekannt machen. Folgende Funktionen bieten Ihnen zusätzliche Sicherheit bei Live-Meetings:

Nutzen Sie das „Alle stummschalten“-Feature

Mit der Funktion „Teilnehmer verwalten“ können Sie alle Teilnehmer stummschalten. Diese Funktion sollten Sie nicht rückgängig machen, ohne die Teilnehmer vorher darüber in Kenntnis zu versetzen.

Vermeiden Sie die Verbreitung und ungewolltem Content

Sie können verhindern, dass Teilnehmer ihren Bildschirm teilen oder, falls nötig, auch ihr Video beenden. Das ist hilfreich, wenn Sie viele Leute einladen, die Sie eventuell nicht kennen, denn Teilnehmer werden davon abgehalten, Sie und Ihre Teilnehmer zu belästigen. Über den Sicherheits-Button oder das „Bildschirm teilen“-Symbol in der Toolbar können Sie als Host bestimmen, wer seinen Bildschirm teilen darf.

Es ist wichtig, zu wissen, dass ein Host, sobald er das Video eines Teilnehmers beendet hat, dieses Video nicht wieder einschalten kann. Ein Host kann einem Teilnehmer also die Erlaubnis zum Teilen eines Videos entziehen, aber nie einfach das Video einer dritten Person einschalten. Dazu muss der Host die Person zum Einschalten des Videos auffordern.

Die Funktion, über die Teilnehmer Anmerkungen auf geteilten Bildschirmen zeichnen können, kann der Host abschalten.

Überlegen Sie, ob Teilnehmer sich während des Calls umbenennen dürfen sollten.

Tipps, um „Zoombombing“ zu stoppen


Datenschutz und Zoom Chats

Entscheiden Sie im Vorfeld, ob Sie den Chatverlauf speichern oder das Video eines Meetings aufnehmen wollen, und stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmer wissen, wie Sie diese Informationen nutzen wollen, und dieser Nutzung zustimmen. Die Aufnahme und das Speichern von Chats kann rechtliche Folgen haben. Sie sollten sich informieren, bevor Sie diese Optionen aktivieren. Im Web-Portal finden Sie die Chat-Einstellungen im Bereich „Im Meeting“.

Sie können außerdem das Wartezimmer-Feature nutzen und bestimmen, welcher Teilnehmer wann in Ihr virtuelles Meeting-Zimmer kommen darf.

Abhängig davon, welche Art Meeting Sie abhalten und wie viele Teilnehmer es gibt, haben Sie die Möglichkeit, alle Teilnehmer auf lautlos zu stellen, sobald sie dem Meeting beitreten.

Im Herbst 2020 veröffentlichte Zoom eine technische Vorschau auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Diese Funktion können Sie jetzt in Ihren Kontoeinstellungen an- oder ausschalten. Dabei ist zu bedenken, dass mehrere Funktionen (z. B. Cloudaufzeichnung, Einwählen über Telefon/SIP/H.323) nicht mehr genutzt werden können. Um die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für ein Gratis-Konto freizuschalten, müssen Sie eine Telefonnummer angeben und verifizieren.


Tipps für die Teilnahme an Zoom:

Schalten Sie Ihr Video und Mikrofon standardmäßig aus, wenn Sie einem Meeting beitreten

Um zu verhindern, dass es Sie kalt erwischt oder dass Teilnehmer aus Versehen eine private Unterhaltung mit einem Familienmitglied hören, schalten Sie Video und Mikrofon am besten standardmäßig aus. Klicken Sie auf „Einstellungen“ und öffnen Sie die Registerkarte „Video“. Aktivieren Sie „Mein Video beim Betreten einer Besprechung deaktivieren“. Wiederholen Sie diesen Vorgang unter „Audio“ und wählen Sie hier „Mikrofon beim Betreten einer Besprechung stummschalten“. So können Sie Video und Audio freischalten, wenn Sie bereit sind, dem Meeting beizutreten.

Schalten Sie Ihr Video und Ihre Kamera aus, wenn Sie einem Meeting beitreten, um Ihre Privatsphäre zu schützen


Bleiben Sie stummgeschaltet, wenn Sie nicht sprechen

Sie können entscheiden, wann Sie Ihr Video einschalten möchten, je nach Art des Meetings und stummgeschaltet bleiben, wenn Sie nicht sprechen (Profitipp: durch Drücken der Leertaste können Sie die Stummschaltung vorübergehend aussetzen!) Haben Sie Ihr Mikrofon auf lautlos gestellt, kann der Host Sie bitten, das Mikrofon auf laut zu stellen. Er hat jedoch nicht die Möglichkeit, Sie ohne Ihre Zustimmung auf laut zu stellen (eine Änderung für mehr Datenschutz, die Zoom 2020 vorgenommen hat).

Nutzen Sie einen virtuellen Hintergrund

Schützen Sie die Privatsphäre Ihres Zuhauses, indem Sie einen virtuellen Hintergrund benutzen. Wie aus Verbraucherberichten hervorgeht, können Bildschirmfotos oder Aufnahmen aus Zoom Chats noch lange nach dem Ende Ihres Meetings existieren, und es gibt viele Gründe, warum Sie diesen Einblick in Ihr Zuhause nicht bis in alle Ewigkeit fortbestehen lassen sollten. Zwar ist diese Option möglicherweise nicht für alle Systeme erhältlich, aber Sie sollten drei Standard-Hintergründe von Zoom sehen. Für eine Option mit Firefox-Thema klicken Sie einfach hier. Im Internet gibt es natürlich viele Optionen, wie zum Beispiel Canva, wo Sie Ihre Kreativität ausleben können.

So richten Sie einen virtuellen Hintergrund ein


Schreiben Sie mit Bedacht

Sie sollten sich darüber im Klaren sein, das Zoom Chats automatisch gespeichert und aufbewahrt oder manuell von Ihrem Host gespeichert werden können. Das könnte auch direkte (persönliche) Nachrichten betreffen, die Sie während des Calls mit einem anderen Teilnehmer geschrieben haben. Außerdem können Chats zusammen mit einer Zoom Aufnahme gespeichert werden. Wird diese geteilt, hätten eventuell viele Zugriff darauf.

Informieren Sie sich über die Sicherheits- und Datenschutz-Features von Zoom und lesen Sie hier, was wir tun, um noch strengere Kontrollen einzufordern – insbesondere, wenn Sie ein Kontoverantwortlicher sind oder bestimmte Einstellungen für ein Zoom Abonnement für Unternehmen ausschalten können.

Wir bei Mozilla ziehen Unternehmen zur Verantwortung und setzen uns dafür ein, dass Datenschutz und starke Sicherheitsstandards selbstverständlich werden. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit mehr Informationen darüber, wie Sie in Videokonferenzen auf Datenschutz und Sicherheit setzen können.


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